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News E‑Mobilität in der Wohnungswirtschaft — Wie Stadtwerke die Potentiale voll ausschöpfen

08. Juni 2021 Tim Kimpel
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Im Februar 2021 hat der Deutsche Bundestag das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) verabschiedet. Ziel des GEIG ist es, den Aufbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität im Gebäudebereich zu beschleunigen.

Das Gesetz soll dazu beitragen, dass Bauherren und sanierende Eigentümer im Bestand einerseits die Infrastruktur dafür schaffen jedoch auch andererseits Ladepunkte für Elektrofahrzeuge bereitstellen. In Bezug auf Wohngebäude bedeutet dies beispielsweise: Immobilienbesitzer, die ein Wohngebäude mit mindestens elf Parkplätzen neu bauen oder zumindest aufwändig sanieren, müssen alle Stellplätze mit einer elektromobilitätsfähigen Infrastruktur (Stromleitungen) ausstatten.

Im Dezember 2020 ist zudem das Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG) in Kraft getreten. Dieses Gesetz sieht unter anderem vor, dass in Gebäuden mit mehreren Wohnungseigentümern die Errichtung einer Ladeinfrastruktur privilegiert wird. Eine solche Maßnahme bedarf somit beispielsweise nicht mehr der Zustimmung aller Wohnungseigentümer.

Beide Gesetze betreffen den Ausbau der Ladeinfrastruktur an den Orten, an denen sich Menschen für gewöhnlich länger aufhalten und somit unter anderem auch die Angehörigen von rund 20 Millionen deutschen Haushalten, die in Mehrfamilienhäusern beheimatet sind. Diese Haushalte erfahren durch die beiden Gesetze eine Erleichterung in Bezug auf das heimische Laden eines Elektrofahrzeugs.

In Anbetracht der hohen Anzahl an Haushalten und dementsprechendem Potential an zukünftigen Elektromobilisten, stellen wir uns die Frage, wie viele der zu den Mehrfamilienhäusern direkt zuordenbaren Stellplätzen bis 2030 mit Ladeinfrastruktur ausgestattet sein werden. Unser Zahlenspiel:

  • Wir gehen davon aus, dass in Deutschland in 2030 rund 9,5 Millionen rein elektrisch betriebene PKW angemeldet sein werden. Dies entspricht einer Elektrifizierungsquote von rund 20% aller zugelassenen PKW (siehe dazugehörige These)
  • In Deutschland existieren rund 20 Millionen Haushalte, die in Mehrfamilienhäusern (MFH) beheimatet sind (Gebäuden mit mehr als drei Wohnparteien)
  • Gemäß der Dena haben rund 50% dieser MFH-Haushalte einen Zugang zu einem eigenen Stellplatz. 10 Millionen Haushalte haben demnach Zugang zu mindestens einem Stellplatz
  • Vereinfacht gehen wir davon aus, dass exakt ein Stellplatz pro Haushalt zur Verfügung steht
  • Wir gehen ebenfalls vereinfacht davon aus, dass parallel zur insgesamten Elektrifizierungsquote von 20%, auch 20% der betrachteten Haushalte (Haushalte im Mehrfamilienhaus mit Zugang zu eigenem Stellplatz) bis 2030 ein rein elektrisch betriebenes Elektroauto fahren werden, jedoch nur 50% davon überhaupt ein grundsätzliches Interesse an einer Ladelösung am Stellplatz haben (da der Rest beispielswiese lieber an einer öffentlichen Ladeinfrastruktur lädt)
  • Nach Verrechnung aller getroffenen Annahmen werden bis 2030 1–2 Millionen zu einem Haushalt im Mehrfamilienhaus gehörige Stellplätze mit einer Ladelösung versehen werden

Das Ergebnis: Bei einer vereinfachten Gleichverteilung von 2021 bis 2030 ergibt sich ein jährlicher Zubau von 100.000 – 200.000 Ladepunkten innerhalb der Wohnungswirtschaft. Das entspricht einem hohen Potential für Energieversorger (EVU) da die im Vergleich zum typischen Einfamilienhaus deutlich komplexere Ladeinfrastruktur nicht nur einmalig installiert wird, sondern weitere Dienstleistungen — wie etwa das Lastmanagement oder die Wartung und der Stromverkauf —  umfangreiche, wiederkehrende Einnahmen versprechen. Höchste Zeit also, dass sich Energieversorger mit der Frage beschäftigen, in welcher Form sie von der Elektromobilität in der Wohnungswirtschaft profitieren wollen.  Schließlich sind diese in solchen Fragestellungen nicht zuletzt wegen der bestehenden Energielieferverträge erster Ansprechpartner für die Akteure der Wohnungswirtschaft.

Wir als con|energy helfen in diesem Kontext zahlreichen Energieversorgern einerseits in der grundsätzlichen Positionierung und andererseits in der darauffolgenden Produktentwicklung. In beiden Fällen bringen wir neben des umfangreichen, inhaltlichen Inputs auch die passenden und vielfach bewährten Methodiken mit, um die jeweiligen Ziele der Positionierung und Produktentwicklung möglichst effizient zu erreichen.

Ein mögliches und in Bezug auf die wohnungswirtschaftliche Elektromobilität bereits häufig bewährtes Vorgehen zur Positionierung ist in der nachfolgenden Darstellung aufgezeigt und kann innerhalb einiger Tage durchlaufen werden.

Als Ergebnis der Positionierung ist demzufolge klar, ob und wenn ja, in welcher Form das EVU mit Ladelösungen für die Wohnungswirtschaft im Markt positioniert sein möchte. Hierfür ist ein klares Bild der zukünftig zu erwartenden Marktentwicklung erzielt, das spezifische Potential quantifiziert, Produktideen sind generiert und die vielversprechendsten Ideen in konkrete Konzepte überführt. Auch die Wertschöpfungstiefe ist definiert. So reicht diese in der Praxis von der einfachen Leadvermittlung zu auf Ladelösung spezialisierte Kooperationspartner bis hin zum Auftritt als Generalunternehmer. All diese und weitere Erkenntnisse führen letztendlich zu einer konkreten Positionierung. Sollte die Positionierung darauf abzielen neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu etablieren, kann die dafür notwendige Produktentwicklung auf Grundlage der Positionierung vergleichsweise schnell erfolgen. Denkbar ist beispielsweise ein Produktportfolio der nachfolgenden Struktur.

Von der Partnerauswahl bis zur Prozessabbildung, vom Business Case bis zum Marketingflyer, von der Personalplanung bis zum Einholen von Kundenfeedback. Auf dem Weg zu einem solchen oder ähnlichem Produktportfolio bestehen zahlreiche To-Dos. Mit der notwendigen Erfahrung, den passenden Methodiken und vielen „Vorlagen aus der Schublade“ unterstützen wir Sie gerne auf dem Weg von der konkreten Idee bis zum fertigen Produkt, arbeiten tatkräftig mit und tragen aktiv zu Ihrem Erfolg in der wohnungswirtschaftlichen Elektromobilität bei. 

Wir haben Ihr Interesse geweckt? Gerne tauschen wir uns mit Ihnen unverbindlich zu möglichen Unterstützungsmöglichkeiten aus.