Olten (energate) — Swisscleantech organisierte am 30. April ein Webinar mit Forscher*innen des Nationalen Forschungsprogramms “Energie”.
Es ging um die Frage, wie man in der Bevölkerung noch mehr Akzeptanz für die Energiewende schaffen könne. Die Forscher*innen von der ETH Zürich, der Uni St. Gallen und der Uni Bern waren sich einig, dass Dialog und eine gute Informationsweitergabe entscheidend seien.
Axpo will Risikogarantien für Erneuerungen von Wasserkraftanlagen
Die Axpo kritisiert in einer Vernehmlassungsantwort zum revidierten Energiegesetz fehlende Anreize für Erneuerungsinvestitionen in Grosswasserkraftanlagen. Sie schlägt deshalb staatliche Risikogarantien bei Erneuerungen von Wasserkraftanlagen vor. “Konkret sollen Betreiber nach einer wesentlichen Erneuerungsinvestition auf Antrag jeweils nach fünf, zehn, 15 und 20 Jahren einen prozentualen Anteil der Investitionskosten entschädigt erhalten, falls die durchschnittlichen Marktpreise der je vergangenen fünf Jahre unter den Gestehungskosten lagen”, heisst es. Maximal 60 Prozent der total getätigten Erneuerungsinvestition sollen ausgeglichen werden können.
Mehrheit will erneuerbare Energien, aber unter Vorbehalt
Anlagen für erneuerbare Energien ja, aber nicht überall und nicht zu jedem Preis. So lautet das Fazit von drei Studien, die am von Swisscleantech organisierten Webinar “Energiewende: Wie schafft man Akzeptanz für Veränderung?” präsentiert wurden. Ulrike Wissen Hayek von der ETH Zürich zeigte, dass Windkraft- und Photovoltaikanlagen auf deutlich niedrigere Akzeptanz stossen, wenn sie in unberührte Landschaften gebaut werden. In touristisch geprägten Berggebieten akzeptierte die Mehrheit der Befragten zumindest eine geringe Zahl solcher Anlagen. Isabelle Stadelmann-Steffen von der Universität Bern erklärte, dass mehr Wissen zu ökologischen Gesetzen auch zu mehr Akzeptanz führe.
EWZ überzeugt im Geschäftsjahr 2019
Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) hat im Geschäftsjahr 2019 sowohl Umsatz als auch Gewinn erhöht. Den Umsatz konnte EZW auf 988,3 Mio. Franken (Vorjahr: 941,6 Mio. Franken) steigern, den Gewinn auf 189,7 Mio. Franken (Vorjahr: 116,3 Mio. Franken), wobei das Stadtwerk davon 80 Mio. Franken an die Stadt Zürich abliefert. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg von rund 111 Mio. Franken auf rund 189 Mio. Franken, das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von 166,4 Mio. Franken auf 248,6 Mio. Franken. EWZ investierte netto rund 129,8 Mio. Franken in Anlagen und Beteiligungen, unter anderem in erneuerbare Energien im In- und Ausland.
Beschränkter Spielraum für Gemeinschaftsspeicher
Nachdem die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) im Herbst 2019 entschied, dass virtuelle Speicher aus regulatorischer Sicht nicht zulässig sind, mussten Energieversorger ihre Projekte teilweise einstellen. Entscheidend war dabei der Schluss der Elcom, dass abweichende Netznutzungstarife und besondere Tarife für die Energielieferung in Modellen virtueller Speicher mit den stromversorgungsrechtlichen Vorgaben nicht vereinbar seien. Geschäftsmodelle für Gemeinschaftsspeicher bleiben möglich, doch nur im eingeschränkten Rahmen.
Wärmepumpen haben gegenüber fossilen Heizungen das Nachsehen
Bei Umbauten oder beim Ersatz alter Heizungen haben Wärmepumpen einen schweren Stand. Zu diesem Schluss kommt das Bundesamt für Energie (BFE) in seinem Blog “Energeiaplus”. Zwar seien 2019 insgesamt 23.980 Wärmepumpen zum Heizen von Gebäuden verkauft und installiert worden, so das BFE — ein Rekord. Doch bei Umbauten oder, wenn die Heizung ersetzt wird, werde oft noch ein fossiles Heizsystem installiert. Bei Einfamilienhäusern betrage der Marktanteil 49 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern und Gebäuden, die nicht zum Wohnen sind, seien es gut 63 Prozent. Insgesamt stehen laut BFE in den 2,3 Mio. Schweizer Gebäuden nur 285.281 Wärmepumpen. /sb/kb/ad