Olten (energate) — Am 27. September wird über das neue Energiegesetz des Kantons Aargau abgestimmt. Politiker verschiedener Parteien des Kantons, der Aarauer Energieversorger Eniwa sowie der WWF Aargau werben für das Gesetz, da es mehr regionale Wertschöpfung und stabile regulatorische Rahmenbedingungen verspricht.
Branche würdigt Einsatz für grössere Solaranlagen
Die Energiebranche hat sich zu den geplanten Verordnungsänderungen im Bereich des BFE mit Inkrafttreten Anfang 2021 geäussert. Swissolar und der VSE würdigen das Bestreben des Bundesamts, verstärkte Anreize für möglichst grosse Solaranlagen auf Einfamilienhäusern zu schaffen. Erreichen will dies das BFE über eine Reduktion des Einmalvergütung-Grundbeitrags bei gleichzeitiger Erhöhung des Leistungsbeitrags für Anlagen mit einer Leistung kleiner 30 kW. Der Solarverband bringt weiter die Idee ins Spiel, dass bei einer nächsten Tarifanpassung sogar vollständig auf den Grundbeitrag verzichtet oder dieser weiter abgesenkt werden könnte.
Keller: “Unser Sicherheitskonzept tangiert die tägliche Arbeit”
Die Coronakrise hat auch die Energieversorger gefordert. Markus Keller, Geschäftsführer der “die werke” Versorgung Wallisellen AG, spricht darüber, wie sein Unternehmen mit der Pandemie umgegangen ist. Besonders stolz, so Keller, sei er “auf unsere gut funktionierende Krisenorganisation und unsere fortgeschrittene Digitalisierung”. Der steigende Stromverbrauch nach Ende des Lockdowns habe “die werke” nicht überfordert und die Versorgungssicherheit sei “mit Blick auf die Umsetzungsszenarien der Energiestrategie 2050” gewährleistet. Dafür bauen “die werke” bis 2030 für etwa 15 Mio. Franken Photovoltaikanlagen, die dereinst 10 GW Strom pro Jahr produzieren sollen.
Nussbaumer: “Regionale Wertschöpfung steigert die Attraktivität eines Produktes”
SP-Nationalrat Eric Nussbaumer hat im Nationalrat kürzlich eine Motion eingereicht, mit der er im Rahmen der Revision des Stromversorgungsgesetzes die Einführung eines Regionalstromnachweisregisters als Grundlage für den Vertrieb von regionalem Strom fordert. Der Nachweis der geografischen Herkunft könne man für jede dezentrale Anlage anwenden, auch für Solaranlagen und Windenergieanlagen, sagt Nussbaum in einem Gespräch mit energate. “Regionale Wertschöpfung”, so Nussbaum, “steigert immer die Attraktivität des Produktes.”
AG: Komitee macht sich für Energiegesetz stark
Das überparteiliche “Aargauer Komitee für eine weitsichtige Klimapolitik” hat für das neue Aargauer Energiegesetz geworben, über das am 27. September abgestimmt wird. “Mit einem Ja stellen wir die Weichen für die zukünftige Energieversorgung in unserem Kanton: Weg vom Erdöl hin zu erneuerbaren Energien”, sagte Beat Flach, Präsident der AEE Suisse Aargau, der das Komitee anführt. Das bedeute weniger ausländische Abhängigkeit und mehr regionale Wertschöpfung. Gabriela Suter, Präsidentin der SP des Kantons Aargau, argumentierte ebenfalls für eine regionale Energiegewinnung sowie für die energetische Sanierung. Der Kanton Aargau und vor allem der Gebäudebereich würden dadurch von neuen Arbeitsplätzen profitieren.
Meyer Burger rutscht in die roten Zahlen
Die Meyer Burger Technology AG musste im ersten Halbjahr 2020 einen deutlichen Verlust hinnehmen. Das Ebit lag bei ‑32,3 Mio. Franken, im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Plus von 6,6, Mio. Franken resultiert. Das Konzernergebnis sank sogar auf ‑38,6 Mio. Franken. Vor einem Jahr hatte dieses noch ein Plus von 1,8 Mio. Franken erreicht. Hintergrund ist, dass Meyer Burger in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich weniger Aufträge bekommen hat als noch im ersten Halbjahr 2019. Bereinigt um Devestitionen und Wechselkurseffekte sank der Bestelleingang den Angaben zufolge um 60,1 Prozent. Ab dem zweiten Quartal 2021 plant Meyer Burger den Einstieg in die Produktion eigener Solarzellen und ‑module. /kb/ad/sb