Olten (energate) — Der Erfolg der grünen Parteien bei den Wahlen wird sich auf die politischen Themen im Parlament auswirken. Der Politologe Andreas Ladner rät den Grünen und Grünliberalen, bei der Umsetzung ihrer Anliegen nicht zu radikal vorzugehen — das könnte Wähler und andere Parteien, deren Unterstützung die Ökoparteien noch brauchen, verprellen.
Vonlanthen: “Wir dürfen nicht päpstlicher sein als der Papst”
Vor den Wahlen am vergangenen Sonntag sprach energate mit Politikern der grössten Parteien über ihre Ansichten zur Klimapolitik. Den Abschluss der Politikerumfrage machte Beat Vonlanthen von der CVP. “Der Atomausstieg wäre verfehlt, wenn er gleichzeitig zu einer Verzögerung der Dekarbonisierung führte”, stellt Vonlanthen fest. “In Zukunft sollten wir idealerweise auf 100 Prozent Erneuerbare kommen.” Er glaubt vor allem an das Potenzial der Wasserkraft und der Photovoltaik. “Schon heute sind die Photovoltaikanlagen nach kurzer Laufzeit bereits amortisiert und daher auch wirtschaftlich interessant.” Die Verlängerung der Einmalvergütungen bis 2035 werde zudem “eine grosse Wirkung zeigen”.
Glättli: “Wir haben einen Grünrutsch, aber keine Mehrheit”
Nach ihrem Wahlsieg sind die Grünen im Freudentaumel. Fraktionspräsident Balthasar Glättli äussert sich zur Frage nach dem Anspruch auf einen Bundesratssitz und erklärt, warum die Grünen trotz ihres Sieges mit den anderen Parteien zusammenarbeiten wollen. “Wir haben im Parlament einen klaren Grünrutsch, aber keine Mehrheit. Wir müssen auch mit den anderen Parteien reden. […] Mehrheitsfähigkeit — und massiv höhere Ambitionen erfüllen: Diese Quadratur des Zirkels müssen wir hinkriegen! Die Politik muss das Tempo erhöhen. Es braucht zum Beispiel einen schnelleren Umstieg von fossilen auf nicht-fossile Energiequellen”, so Glättli.
ABB setzt auf Wasserstoff in der Asien-Pazifik-Region
ABB unterstützt ein Wasserstoffprojekt in der Asien-Pazifik-Region und liefert Automatisierungs‑, Elektrifizierungs- und Instrumentierungslösungen für das Pilotprojekt einer Wasserstofflieferkette. Es ist weltweit einer der ersten Versuche, Wasserstoffverflüssigungs- und ‑transporttechnologie zu kommerzialisieren. So sollen die Wasserstoffproduktion aus Braunkohlevergasung, die Wasserstoffverflüssigung, die Speicherung sowie die Verladung und der Transport des verflüssigten Wasserstoffs mit einem Spezialschiff von Australien nach Japan getestet werden.
Ladner: “Man wird im Parlament grüne Anliegen ernster nehmen”
Die grünen Parteien haben bei den Wahlen einen historischen Sieg errungen. Politologe Andreas Ladner gibt eine Einschätzung ab, wie sich das Wahlergebnis auf die Schweizer Klimapolitik auswirken könnte. “Was bedeutet die Wahl für die grünen Kräfte genau? Wollen die neuen Wähler der grünen Partei tatsächlich einschneidende Zwangsmassnahmen zugunsten des Klimas, oder bevorzugen sie eher Massnahmen, die mit Anreizen funktionieren?”, fragt er. Auch für Unterstützung aus dem Parlament, komme es nun darauf an, wie radikal die Anliegen der grünen Parteien seien. “Wenn man überbordet, besteht die Gefahr, dass man scheitert und zurückfällt.
Fontavis geht an Swiss Life Asset Managers
Swiss Life Asset Managers hat die Fontavis AG erworben. Fontavis ist spezialisiert auf nachhaltige Direktinvestitionen in Gesellschaften aus den Bereichen erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Energieinfrastruktur in der Schweiz und in Europa und soll die Position von Swiss Life Asset Managers im Infrastrukturmarkt ausbauen. Zudem ermöglicht Fontavis institutionellen Investoren Zugang zu nachhaltigen Anlagelösungen im Energie- und Infrastruktursektor. “Anleger berücksichtigen neben finanziellen Aspekten vermehrt auch Nachhaltigkeitskriterien und möchten entsprechende Anlageprodukte in ihrem Portfolio aufnehmen”, erkennt Michael Klose, CEO Third-Party Asset Management von Swiss Life Asset Managers. /kb/mf/vr