Olten (energate) — Swisscleantech feierte sein zehnjähriges Jubiläum und der Elcom steht eine Veränderung auf der Führungsebene bevor. Ende des Monats wird der aktuelle Elcom-Präsident Carlo Schmid die Elektrizitätskommission verlassen. Am Elcom-Forum sprach Schmid über die Versorgungssituation in der Schweiz, des Weiteren lag der Fokus auf der Strommarktregulierung gestern, heute und morgen.
Grossen: “Swisscleantech wird eine grosse Rolle spielen”
In zehn Jahren seit der Gründung ist die Zahl der Mitglieder bei Swisscleantech auf rund 350 angestiegen. Trotzdem sieht Vorstandsmitglied Jürg Grossen noch Luft nach oben, wie er an der Jubiläumsfeier vom 14. November sagte. Swisscleantech sei ein Wirtschaftsverband, der die Zukunft prägen werde, führte GLP-Präsident Grossen aus. Zugleich gab er zu, dass Swisscleantech den Klimaschutz in der Vergangenheit unterschätzt habe. “Was wir aber in den letzten zehn Jahren erreicht haben, ist erstaunlich”, so Grossen. Im September hatte der Verband beschlossen, das eigene Klimaziel auf eine CO2-Reduktion von mindestens 45 Prozent bis 2030 zu erhöhen.
SKS: “Konsumenten werden als Cashcow missbraucht”
Der Rückblick der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) auf zehn Jahre Strommarktregulierung fällt wenig schmeichelhaft aus. Getan habe sich praktisch nichts, so SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder. Nach wie vor bezahlten Konsumenten zu viel für die Dienstleistung Strom, kritisierte Stalder am EIcom-Forum in Basel. In ihrem Referat zu den Erfahrungen der letzten zehn Jahre nahm sie allerdings auch die Konsumenten selbst in die Pflicht: Diese kümmerten sich nicht wirklich um Stromgesetze, allgemein sei die Versorgung mit Elektrizität selbstverständlich. Auch bei den Stromkosten fehle den Konsumenten bis heute der Durchblick, bemängelte Stalder.
Schwerverkehr im Inland steigt stark an
Die Transportleistungen im Güterverkehr haben 2018 gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent zugenommen. Das geht aus der Gütertransportstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Demnach betrug das Wachstum auf der Strasse 2,5 Prozent, auf der Schiene 1,4 Prozent. 2018 betrugen die Transportleistungen auf dem schweizerischen Strassen- und Schienennetz insgesamt 27,9 Mrd. Tonnenkilometer, wobei ein Tonnenkilometer der Beförderung einer Tonne über einen Kilometer hinweg entspricht. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um 2,1 Prozent. Der Strassengüterverkehr konnte dabei etwas stärker zulegen (+2,5%) als der Gütertransport per Bahn (+1,4%).
Elcom-Präsident Schmid zieht Bilanz
Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) steht vor einem Führungswechsel. Bevor der Bundesrat Ende November die Nachfolge bestimmt, zog der scheidende Präsident Carlo Schmid Bilanz. Die Position des Regulators in der Schweiz sei gefestigt, gestalte sich aufgrund des sich rasch ändernden Rechtsrahmens aber schwierig, so Schmid am Elcom-Forum. Für ihn würde zwar ein Stromabkommen mit der EU eine Erleichterung für den Schweizer Netzbetrieb bedeuten, es wäre allerdings “kein Allheilmittel”, betonte Schmid vor den rund 300 versammelten Energiefachleuten zur Stromzukunft Schweiz.
Energiestrategie: BFE sieht Handlungsbedarf
Das Bundesamt für Energie (BFE) hat den zweiten Monitoringbericht zur Umsetzung der Energiestrategie publiziert. Bei den gesetzlichen Richtwerten bis 2020 sei man auf Kurs, langfristig brauche es jedoch weitere Anstrengungen, teilte das BFE mit. Es betitelt seine Medienmitteilung entsprechend mit “Energiestrategie 2050: Weitere Anstrengungen nötig”. Bei der Präsentation des Monitoringberichts vor einem Jahr hiess die Pressemitteilung noch: “Energiestrategie 2050 ist auf Kurs” und das BFE sah von neuen politischen Massnahmen ab. In diesem Jahr stellte das Amt insbesondere beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz Handlungsbedarf fest. /kb