Olten (energate) — Während die SP das revidierte Energiegesetz prinzipiell unterstützt, plädieren SVP und FDP für eine grundlegende Überarbeitung.
Die FDP wünscht sich Auktionen als marktnahe Fördermassnahme für alle erneuerbaren Energien statt nur für grosse PV-Anlagen, die SVP will dagegen die Abschaffung sämtlicher Fördermittel für die Erneuerbaren.
EnG: Auch SP mit Sympathie für Marktprämien, SVP lehnt Vorlage ab
Auch SP und SVP haben nun offiziell zur Revision des Energiegesetzes (EnG) Stellung genommen. Während die SVP die Vorlage ablehnt, äusserte die SP sich positiv. Dass die Vergabe der Fördermittel für grosse PV-Anlagen künftig über wettbewerbliche Ausschreibungen erfolgen soll, begrüsst die SP. Sie findet aber, “dass bei den Auktionen für grosse Photovoltaikanlagen sowohl Einmalvergütungen als auch eine Prämie pro eingespeiste Kilowattstunde im Sinne einer gleitenden Marktprämie ausgeschrieben werden sollten”. Im Gesetzesentwurf sind nur Auktionen über Einmalvergütungen vorgesehen. Die SVP kritisiert am EnG, dass der Bund nun “offensichtlich das Prinzip der Dauersubventionierung verankern” wolle.
FDP will “marktnäheres” Energiegesetz
Die FDP fordert den Bundesrat auf, den Entwurf zum revidierten EnG “deutlich” zu überarbeiten. So will die Partei etwa, dass ein “umfassenderes” Konzept zugunsten der Versorgungssicherheit ergänzt wird. Dabei solle die Landesregierung auch die Förderung der Energieeffizienz und die Abdeckung des Wärmebedarfs miteinbeziehen, heisst es. Dass das Einspeisevergütungssystem wie auch die Marktprämie für die Grosswasserkraft mit der Revision beendet werden sollen, befürwortet die FDP. Das ermögliche eine marktnähere Förderung. Nun sollten auch für den Ausbau grösserer Wasserkraftanlagen bzw. Pumpspeicherkraftwerke Mittel zur Verfügung gestellt werden, so die FDP.
PV-Markt in der Schweiz hat 2019 zugelegt
Der Photovoltaik-Markt ist in der Schweiz 2019 gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent gewachsen. Insgesamt sind mittlerweile Solarpanels mit einer Leistung von fast 2,5 GW installiert, die 3,8 Prozent des Strombedarfs der Schweiz abdecken — 0,4 Prozent höher als 2018. Das geht aus der Studie “Markterhebung Sonnenenergie 2019” hervor, die der Branchenverband Swissolar durchgeführt hat und die vom Bundesamt für Energie abgesegnet wurde. Demnach stiegen die PV-Verkaufszahlen von auf 332 MW oder ca. 2 Mio. Quadratmeter neu installierte Module, also etwa ein Viertel Quadratmeter pro Einwohner.
Hitachi ABB Power Grids präsentiert Ladelösung für Grosskunden
Hitachi ABB Power Grids hat mit Grid-eMotion Fleet ein neues Ladesystem für öffentliche Verkehrsmittel und kommerzielle Betreiber vorgestellt. Gride-eMotion Fleet verwendet Gleichstromtechnologie und kann an jede Art von Stromnetz angeschlossen werden. Im Vergleich zu einem konventionellen Anschluss an das Wechselstromnetz bringe die revolutionäre Lösung eine 60-prozentige Reduzierung des Platzbedarfs für das Laden einer grossen EV-Flotte, während die Depotverkabelung um 40 Prozent reduziert werde. Die Lösung mache erneuerbare Energien durch Netzintegration, intelligente Mobilität und ein digitales Energiemanagementsystem nutzbar.
Axpo platziert Green Bond
Die Axpo Holding AG hat am 15. Juli am Schweizer Kapitalmarkt über die Plattform Loanboox erstmals einen Green Bond platziert. Der Nettoerlös dieser festverzinslichen Anleihe in Höhe von 133 Mio. Franken werde für Photovoltaik- und Windprojekte verwendet, teilte Axpo mit. Die Anleihe hat eine Laufzeit von sieben Jahren und einen Coupon von 1,002 Prozent. Axpo zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Das grosse Interesse der Investoren an der Anleihe bestätige Axpo in der Strategie des profitablen Wachstums bei den erneuerbaren Energien. Axpo hatte jüngst von ISS Oekom ein ESG-Rating von “C+” erhalten und gehört damit zu den führenden der untersuchten Versorgungsunternehmen. /kb