Olten (energate) — Eine repräsentative Umfrage unter der Schweizer Bevölkerung hat ergeben, dass der Klimawandel im Jahr 2019 als deutlich bedrohlicher eingeschätzt wurde als noch 2015. Die Schweiz arbeitet derweil daran, ihre Klimaziele zu erreichen. Waldbesitzer und Forstbetriebe könnten dazu künftig mit der Bereitstellung von mehr Energieholz einen grösseren Beitrag leisten.
PV-Strom: Vergütung ist gegenüber 2019 gestiegen
Der gewichtete Mittelwert der Vergütung für Strom aus einer 10-kWp-PV-Anlage stieg von 2019 auf 2020 erneut leicht an, und zwar um vier Prozent von 8,8 auf 9,1 Rp./kWh. Er liegt aber insgesamt immer noch deutlich unter den Werten von 2015. Diese Bilanz zieht der Verband unabhängiger Energieerzeuger (VESE), nachdem alle grossen Stromversorger ihre Vergütungstarife für 2020 bekannt gaben. Bei den untersuchten 30 grössten Netzbetreibern gibt es 2020 Unterschiede von bis zu 6,8 Rp./kWh. Vier von ihnen senkten die Vergütung, elf erhöhten sie. Alle drei im Jahr 2019 noch am schlechtesten rangierten Unternehmen hätten ihre Vergütungen angehoben, so der VESE.
Holz soll dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen
Die Nutzung von einheimischem Holz als Baustoff und Energieträger sei wichtig, die Waldwirtschaft leiste damit einen wesentlichen Beitrag gegen den Klimawandel. Diese Botschaft wurde an der Tagung der Initiative Holz und der Berner Oberländischen Arbeitsgemeinschaft für das Holz, BEO Holz, klar hervorgehoben. Andreas Keel, Geschäftsführer des Verbands Holzenergie Schweiz, berichtete von Waldbesitzern, die in eigene Wärmeverbünde investieren, Energieunternehmer werden und “Kilowattstunden statt Kubikmeter” verkaufen. Denn die Nachfrage nach Sturm- und Käferholz sei gering, die Nachfrage nach erneuerbarer Wärme hingegen sehr gross. Das sei eine Chance für Waldbesitzer.
Schweizer sorgen sich mehr wegen Klimawandel
Der Klimawandel wurde im Jahr 2019 von der Bevölkerung in der Schweiz als deutlich gefährlicher für Mensch und Umwelt eingeschätzt als noch 2015. Das ist das Ergebnis einer Befragung zum Thema Umwelt, die das Bundesamt für Statistik (BFS) nunmehr zum dritten Mal durchgeführt hat. Demnach galt der Klimawandel bei der Befragung 2019 für 50,9 Prozent der Befragten als sehr gefährlich. 2015 waren es noch 33,8 Prozent, die zum gleichen Schluss kamen. Die Umfrage — eine Omnibus-Erhebung — wurde 2019 sowohl online wie auch telefonisch durchgeführt. Dabei wurden 3.030 Personen zwischen 15 und 74 Jahren befragt, teilt das Bundesamt für Statistik (BFS) mit.
Hohe CO2-Emissionen trotz Energieeffizienz
Die neue Auto-Energieetikette, die per 1. Januar 2020 eingeführt wurde, teilt auch Fahrzeuge mit einem höheren CO2-Ausstoss als der vorgeschriebene Zielwert in die Kategorie A ein. Das berichtet SRF-“Espresso”. Als Beispiel nennt das Konsumentenmagazin den Skoda Octavia 2.0 TDI. Der Kombi ist laut TCS in der Energieeffizienzkategorie A gelistet, obwohl er mit 151 Gramm CO2 pro Kilometer den Zielwert von 115 Gramm nach dem WLTP-Verfahren übertrifft. Hingegen landet der mit Wasserstoff angetriebene Toyota Mirai, der im Betrieb kein CO2 emittiert, in der Kategorie B. Die Erklärung: geringe CO2-Emissionen sind nicht immer gleichbedeutend mit hoher Energieeffizienz.
Grosse Flugzeuge mit Elektroantrieb sind für Experten unrealistisch
Theo Rindlisbacher vom Bundesamt für Zivilluftfahrt zeigt sich skeptisch gegenüber der Machbarkeit einer Elektrifizierung der Luftfahrt. Nach aktuellem Stand der Technik müsste eine Batterie mit genug Strom für einen Flug von Zürich nach Oslo 85 Tonnen wiegen, also mehr als ein ganzes Flugzeug. Realistischer seien hingegen ein hybrider Antrieb oder Wasserstoff, letzter braucht jedoch sehr viel Platz und starke Kühlung. Zumindest mittelfristig sieht Rindlisbacher jedoch keine Lösung, die vollständig ohne Kerosin auskäme. /kb/la