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News # Revue KW 7

19. Februar 2021
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Olten (energate) — Die Netznutzungstarifierung soll verursachergerechter und an die Leistungskapazität geknüpft werden, fordert die BKW. Das BFE findet jedoch, dass dies nur bedingt erfolgen kann: Die Tarifierung müsse auch das Ziel der Energieeffizienz verfolgen.

BKW: PV-Ausbau bringt technische und finanzielle Herausforderungen

Die BKW warnt davor, bei der künftigen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien den Fokus einseitig nur auf Photovoltaik (PV) zu legen. Die Ausbauziele bei PV, wie sie etwa in den Energieperspektiven 2050+ festgesetzt worden sind, führe womöglich zu einer erhöhten Produktion im Sommer: Ausgerechnet dann, wenn die Schweiz ohnehin weniger Strom benötige, so die BKW. Zudem werde das anvisierte Ausbauziel bei der Photovoltaik von heute 2 Mrd. auf 34 Mrd. kWh das Netz vor große technische Herausforderungen stellen. Die dafür notwendigen Ausbaukosten der BKW müssten zusätzlich zu den gegenwärtigen jährlichen Investitionen ins Netz übernommen werden, heißt es. 

 

Jauch: “Wer a sagt, muss auch b sagen”

Um die Versorgungssicherheit angesichts des geplanten Atomausstiegs und der Dekarbonisierungsbemühungen hochzuhalten, braucht die Schweiz künftig jede Kilowattstunde, die sie kriegen kann. Davon ist Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Energiedienstleisters EWA-energieUri, überzeugt. Er wünscht sich von der Politik deshalb mehr Konsequenz beim Thema Erneuerbaren-Ausbau. Es genüge nicht, die Richtwerte aus dem alten Energiegesetz mit neuen Ausbauzielen im “Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien” zu ersetzen. “Einfach nur ein Ziel in ein Gesetz reinzuschreiben, ändert nichts”, so Jauch im energate-Interview.

 

Zürich hat den höchsten Anteil E‑Autos bei Neuzulassungen

Der Kanton Zürich verzeichnet mit 12 Prozent den höchsten Anteil an batterieelektrischen Fahrzeugen bei den Neuzulassungen 2020. Am niedrigsten ist er im Kanton Appenzell-Innerrhoden mit 0,8 Prozent. Das zeigt eine Auswertung des Bundesamtes für Energie (BFE). Die hohe Nachfrage an E‑Autos im Kanton Zürich begründet Christoph Schreyer, Leiter Energieeffizienter Verkehr im BFE, mit der hohen Zahlungsbereitschaft der Züricher. Laut Schreyer sind verschiedene Förderungen der E‑Mobilität relevant, darunter eine Palette an praxistauglichen Fahrzeugen. Kaufprämien dagegen dienen einer Beschleunigung hin zur E‑Mobilität, seien aber keine langfristige Lösung.

 

BFE: Flatrate-Modell bei Netztarifen ausgeschlossen

Aus Sicht des Bundesamtes für Energie (BFE) können die Netztarife nur bedingt an die Leistungskapazität geknüpft werden. Die Tarifierung müsse auch das Ziel der Energieeffizienz verfolgen. Damit dämpft das BFE die Hoffnung seitens der BKW, dass das Netztarifierungsmodell künftig stärker als derzeit vorgesehen an die Leistungskapazität angepasst wird. Laut der BKW gehe der Entwurf des revidierten Stromversorgungsgesetzes nicht weit genug. Gemäß diesem soll die Mindestarbeitskomponente für Verbraucher von 70 auf 50 Prozent gesenkt und damit der Leistungsanteil auf maximal 50 Prozent erhöht werden. So sollen die Tarife verursachergerechter werden.

 

Sutter: “Aktuell stehen noch alle in den Startlöchern”

 

Axpo setzt künftig auch auf Wasserstoff und baut hierfür eine eigene Abteilung auf. “Weltweit findet der grüne, sprich CO2-freie Wasserstoff nun eine breite Unterstützung”, erklärt Christoph Sutter, Head Division Renewables bei Axpo im energate-Interview. “Axpo ist sehr gut positioniert, um eine tragende Rolle im Bereich Wasserstoff zu spielen: Wir sind die größte Schweizer Produzentin von erneuerbarer Energie”, so Sutter weiter. In den vergangenen Jahren habe Axpo das internationale Geschäft mit der Projektenwicklung von Solaranlagen und Windparks vorangetrieben. Aktuell stehe die Energieproduzentin in Bezug zum Wasserstoff noch in den Startlöchern, so Sutter. /sb/jg/jr