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News # Revue KW 16

17. April 2020
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Olten (energate) — Die Schweiz wird das Klimaziel für das Jahr 2020 nicht erreichen. Das geht aus dem diesjährigen Treibhausgasinventar hervor. Die CO2-Emissionen sinken zwar, aber nicht stark und nicht schnell genug. 

Die weitere Stärkung der erneuerbaren Energien, wie auch im neuen Stromversorgungsgesetztes vorgesehen, soll Teil der Lösung sein. Dabei muss aber auch die Flächenverfügbarkeit beachtet werden.

 

Erneuerbaren-Ausbau: Nicht nur Finanzierung, sondern auch Flächenverfügbarkeit beachten

Kürzlich hat eine Allianz aus der Schweizer Energiewirtschaft ein Finanzierungsmodell zur Förderung erneuerbarer Energien präsentiert. Rainer Isenrich, CEO von Edisun Power, kann dem Modell Positives und Negatives abgewinnen. Er mahnt etwa an, sich nicht nur mit der finanziellen Förderung der erneuerbaren Energien, sondern auch mit der notwendigen Verfügbarkeit von Flächen zu befassen. “Wenn nicht genügend Flächen vorhanden sind, nützt die beste Förderung nichts”, so Isenrich. Er schlägt vor, dass ökologisch unkritische, landwirtschaftliche Flächen für die Nutzung von Dual-Use-PV-Anlagen geöffnet werden.

 

Power-to-Gas-Anlage mit vielversprechendem Start

Die Power-to-Gas-Anlage, die die Energiedienst AG seit Dezember 2019 auf dem Gelände des Wasserkraftwerks Wyhlen betreibt, hat in ihren 1.850 Betriebsstunden bislang 62 Trailer à 300 Kilogramm mit Wasserstoff befüllt. Pro Tag kann die Anlage bis zu 500 Kilogramm Wasserstoff erzeugen. Das reiche für eine durchschnittliche Tagesfahrleistung von mehr als 1.000 Brennstoffzellen-Pkw aus, teilte die Energiedienst AG mit. Die Anlage erzeugt den erneuerbaren Wasserstoff mit Strom aus dem Rhein-Wasserkraftwerk in Wyhlen. Weil die Wasserkraft praktisch rund um die Uhr zur Verfügung stehe, lassen sich hohe Volllaststunden erreichen.

 

Swisscleantech verlangt Nachbesserungen

Swisscleantech begrüsst, dass der Bundesrat im Rahmen des Stromversorgungsgesetzes erneuerbare Energien weiter stärken will. Der Wirtschaftsverband verlangt aber Nachbesserungen. Als “teilweise noch nicht vollständig kohärent” beurteilt Swisscleantech den Bundesrat-Vorschlag von Anfang April, den Strommarkt für alle zu öffnen, um die dezentrale Stromproduktion zu stärken und die erneuerbaren Energien besser in den Strommarkt zu integrieren. Der Bundesrat will ausserdem die Förderbeiträge für einheimische erneuerbare Energien verlängern und wettbewerblicher ausgestalten. Das begrüsst Swisscleantech.

 

Bafu: Schweiz wird 2020-Klimaziel nicht erreichen

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) geht davon aus, dass die Schweiz ihr CO2-Reduktionsziel für 2020 nicht erreichen wird. Gemäss dem jährlich erstellten Schweizer Treibhausgasinventar beliefen sich die CO2-Emissionen in der Schweiz im Jahr 2018 auf 46,4 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente. Gegenüber 1990 entspricht dies einem Minus von rund 14 Prozent, im Vergleich zu 2017 einem Minus von zwei Prozent. Nach “heutiger Einschätzung” und “gleichbleibendem Trend” werde die Schweiz ihr nationales Klimaziel verfehlen, folgert das Bafu. Um das 2020-Klimaziel von minus 20 Prozent zu erreichen, wären nun jährliche Reduktionsraten von rund drei Prozent nötig.

 

IWB und Fritz Meyer AG wollen gemeinsam Wasserstoff produzieren

Die Energiedienstleisterin IWB und der Mineralölhändler Fritz Meyer AG wollen “grünen” Wasserstoff für das Transportgewerbe herstellen. IWB, die das Know-how im Betrieb von Energieproduktionsanlagen mitbringt, und die Fritz Meyer AG, die einen direkten Zugang zum grössten Tankstellennetz der Schweiz hat, prüfen dazu den Bau eines Elektrolyseurs zur Wasserstoffproduktion beim Wasserkraftwerk Birsfelden. Der Elektrolyseur soll über eine Leistung von 2,5 MW verfügen und rund 360 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erzeugen, so IWB auf Nachfrage. Für einen Lkw rechnen die Hersteller mit weniger als 10 kg Wasserstoff pro 100 Kilometer. /sb/kb/ad