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News # Revue KW 12

26. March 2021 ener|gate gmbh
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Olten (energate) — Die Energiewende muss beschleunigt werden, fordern Experten. Es fehlen konkrete Lenkungsmassnahmen in der Energiepolitik, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen. Einen einheitlichen CO2-Preis sieht der VSG als Teil der Lösung.

Wasserwirtschaftsverband beklagt fehlenden Support

Die Wasserkraft werde zwar laut den Energieperspektiven 2050+ zentrale Stromressource bleiben, das sei in der Gesellschaft aber noch nicht angekommen. Das sagte Michel Piot vom Schweizerischen Wasserwirtschaftsverband (SWV) bei einem Webinar vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE). Piot begründete seine Aussage unter anderem mit dem Widerstand gegen neue Projekte wie der Erhöhung der Grimselstaumauer oder dem neuen Kraftwerk Trift – Beispiele, die laut Piot illustrieren, dass Wasserkraft im Gegenwind stehe. “Die Frage stellt sich: Will die Gesellschaft effektiv einen Ausbau der Wasserkraft?”, so Piot. “Die Energieperspektiven sagen klar: Es braucht einen.”

Energiestrategie: Experten sehen Situation kritisch

Beim Stadtwerkekongress zum Thema “Vollständig erneuerbar — wie erreichen wir das?” am 22. März lautete die vorwiegende Expertenmeinung, dass die Lage ernst ist, was das Umsetzen der Energiestrategie 2050 des Bundes anbelangt. “Wir befinden uns an einem kritischen Punkt”, sagte etwa Ronny Kaufmann, CEO der Stadtwerkevereinigung Swisspower. Es gelte nun, die klima- und energiepolitischen Herausforderungen im Auge zu behalten. Diskussionsteilnehmer wie Stefan Batzli, Geschäftsführer der AEE Suisse, bemängeln, dass die Energiewende zu langsam voranschreite und es an Rahmenbedingungen fehle, die Investoren Anreize für Investitionen in der Schweiz geben würden.

Decurtins möchte Paradigmenwechsel in der Energiepolitik

Um das Netto-Null-Ziel zu erreichen, sollte die Schweiz Zielvorgaben definieren, statt Detailregulierungen zu beschliessen, forderte Daniela Decurtins, Direktorin des Verbandes der Schweizerischen Gasindustrie (VSG), anlässlich einer Tagung der ZHAW School of Management and Law am 22. März. Ihre Begründung ist die Unklarheit, welches der in den Energieperspektiven 2050+ beschriebenen Szenarien eintreten werde. Decurtins fordert ein “sektorübergreifendes System mit einem einheitlichen CO2-Preis”. Zudem solle man den überflüssigen Strom aus dem Sommer in Gasform speichern, um die Winterstromlücke zu überbrücken, und nicht nur auf Stromimporte setzen.

EWB macht Strassenlaternen zu Ladestationen

Energie Wasser Bern (EWB) rüstet drei Strassenlaternen mit Ladepunkten aus. Mit dem Pilotversuch will EWB mehr Erfahrungen zur technischen Machbarkeit sowie zur Nutzung solcher Lademöglichkeiten sammeln. Die Ladestationen an den Strassenlaternen sollen Ende März in Betrieb genommen werden. 2022 erfolgt dann die Auswertung der Daten und der Entscheid über eine allfällige flächendeckende Einführung. Neben der EWB sind auch Siemens, Ubitricity sowie Move beteiligt. Hintergrund für den Versuch ist die steigende Nutzung von Elektroautos. Um die Lademöglichkeiten zu erweitern, sollen Einwohner in Städten mit Lademöglichkeiten in der blauen Zone versorgt werden.

Studie: Energieeffizienzprogramme bieten Vorteile, wenn die Rahmenbedingungen stimmen

Energieeffizienzprogramme können Bestandteil eines effektiven energiepolitischen Portfolios sein. Das ergibt eine Studie des Swiss Competence Center for Research in Energy, Society and Transition. Demnach bieten die Programme mehrere Vorteile: Sie seien aus Sicht von Energieversorgern kosteneffizient, weil die Gestehungskosten niedriger seien als der Grosshandelspreis für Strom. Zudem könnten die Programme Marktversagen adressieren, auf welches andere Politikinstrumente nicht oder kaum abzielten. Auch profitierten sie von einer hohen Akzeptanz und könnten erst noch auf einfache Weise auf lokaler oder regionaler Ebene eingesetzt werden. /sb/jg/jr