Olten (energate) — In seiner Start-up-Serie stellt energate junge Unternehmen vor, die ihre Geschäftsideen auf die Veränderungen in der Energiebranche abgestimmt haben. So etwa die Geoimpact AG, die eine Online-Energiebedarfsanalyse für Gebäude entwickelt hat, und Green‑Y, das einen gleichnamigen Druckluft-Stromspeicher anbietet, der zugleich wie eine Wärmepumpe funktioniert.
Im Porträt: Geoimpact
Die Energiebranche wandelt sich. Digitalisierung und neue Kundenerwartungen sind dabei wichtige Treiber — energate stellt Start-ups vor, die sie hervorbringen. Geoimpact hat die Online-Plattform SEP entwickelt, welche die energetische Bilanz von Gebäuden analysiert. Die Software vereint derzeit mehr als 40 Millionen gebäudespezifische Datensätze. Die Informationen werden täglich aktualisiert und sollen etwa Potenziale zur Verbesserung der Energieeffizienz oder zur lokalen Nutzung erneuerbarer Energien aufzeigen. “SEP macht es möglich, Synergien und Potenziale sowie Veränderungen in Gebäuden einfach zu erkennen, damit die Betreiber diese rasch nutzen können”, so Geoimpact.
Leclanché geht Partnerschaft mit Eneris ein
Die Eneris Group wird bis zu 95 Mio. Franken in den Westschweizer Energiespeicherproduzenten Leclanché investieren. Geplant ist unter anderem die Gründung von zwei Produktions-Joint-Ventures, an denen Eneris die Mehrheit des Aktienkapitals halten soll. Eines ist in Deutschland für die Produktion von Zellen vorgesehen, ein anderes in der Schweiz und in Polen für die Montage von Modulen. Zudem erhält Leclanché von Eneris eine Betriebskapitalfinanzierung von bis zu 42 Mio. Franken, damit der Geschäftsplan bis Juni 2021 vollständig finanziert ist. Die erste Tranche von 21 Mio. Franken ist bereits beschlossen und wird in mehreren Raten ausbezahlt.
Wirtschaftsführer verlangen ein “griffiges” CO2-Gesetz
Zum Start der parlamentarischen Sommersession setzen sich über 370 Wirtschaftsführer für ein “griffiges” CO2-Gesetz ein. “Wir alle wollen einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten”, heisst es im offenen Brief an den Nationalrat. “Deshalb engagieren wir uns für eine wirkungsvolle Schweizer Klimapolitik.” Das Schreiben verfasst hat die Initiative “CEO4climate”, in der sich CEOs von kleinen und mittleren Unternehmen, aber auch von multi-nationalen Grosskonzernen zusammengeschlossen haben. Sie setzen sich etwa für “ein 2030-Reduktionsziel für Emissionen im Inland” ein, das einen verbindlichen Absenkpfad bis 2050 auf Netto-Null-CO2-Emissionen erlaubt.
Im Porträt: Green‑Y
Green‑Y ist ein weiteres Start-up, das energate in seiner Serie vorstellt. Das Speichersystem Green‑Y speichert nicht nur Strom, sondern heizt und kühlt auch — das Prinzip dahinter basiert auf einem Druckluftspeicher. Damit löse Green‑Y zwei grosse Herausforderungen der Energiezukunft, schreibt Mitgründer und COO Dominik Schnarwiler. “Es speichert Strom von erneuerbaren Energiequellen und ermöglicht es, diesen wirtschaftlich und ohne Subventionen zu produzieren. Darüber hinaus kann aus erneuerbarer Energie Wärme und Kälte effizient bereitgestellt werden.” Nutzern verspricht das Unternehmen hohe Einsparungen bei den Energiekosten.
Weko öffnet Gasmarkt in der Zentralschweiz vollständig
Die Wettbewerbskommission (Weko) hat in einem Verfahren gegen die Energie Wasser Luzern Holding AG (EWL) und die Erdgas Zentralschweiz AG (EGZ) entschieden. Die Gasnetzbetreiberin EGZ und ihre Muttergesellschaft EWL hatten einem Drittlieferanten, begründet mit der Verbändevereinbarung, die Gasdurchleitung zu einem kleineren Wärmekunden in der Stadt Luzern verweigert — zu Unrecht, so die Weko. Auch den kleinen Erdgaskunden sei der Netzzugang zu gewähren, wenn sich die Verweigerung sachlich nicht rechtfertigen lasse, so wie in diesem Fall. Damit öffnet die Weko den Erdgasmarkt in der Zentralschweiz — zumindest vorübergehend — faktisch vollständig. /kb/ad