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News # Revue KW 46

15. November 2019
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Olten (energate) — Eine Woche im Zeichen der Verteilnetze: Am Freitag, den 8. November fand in Olten das 14. DSV-Forum unter dem Motto “Schlanke Regulierungen für effiziente Verteilnetzbetreiber” statt, am Mittwoch, den 13. November folgte in Zürich die 3. Jahrestagung des Verteilnetzforums. Dort ging es unter anderem um Stromnetzausbau und Smart-Meter-Rollout.

 Zeyer: “Wir sind offen für alle Technologien”

Dieses Jahr feiert der Wirtschaftsverband Swisscleantech sein zehnjähriges Bestehen. Geschäftsführer Christian Zeyer sprach mit energate über die Entwicklung der Energiepolitik und künftige Verbesserungsmöglichkeiten. “Als Wirtschaftsverband geht es uns vor allem auch darum, die Klimapolitik wirtschaftsfreundlich zu gestalten — dies aber mit einem klaren Fokus: Wir wollen als Land zu den fortschrittlichen Nationen in der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens gehören”, so Zeyer. Der wichtigste Schritt sei nach wie vor, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben. “Das braucht die richtigen Anreize und einen Abbau bürokratischer Hindernisse.”

 Verteilnetzbetreiber: Regulierung erregt Gemüter

Am diesjährigen Forum des Dachverbands Schweizer Verteilnetzbetreiber (DSV) stand das Thema Regulierungen im Mittelpunkt. An der Podiumsdiskussion in diesem Rahmen zeigte Benoît Revaz, Direktor des Bundesamts für Energie, Verständnis, dass die derzeit hohe Regulierungsdichte herausfordernd sein könne. Gleichzeitig appellierte er an die Verteilnetzbetreiber, sich in die Diskussionen einzubringen. DSV-Vorstandsmitglied Gian von Planta wies hingegen auf die vielfältigen, teilweise verwirrenden Erwartungen hin, denen sich die Verteilnetzbetreiber heute ausgesetzt sähen, und forderte Politik und Behörden auf, die Branche im Gesetzgebungsprozess früher und stärker einzubinden.

 Studie: Infrastrukturen sollen für PV-Anlagen genutzt werden

Die Schweizerische Energie-Stiftung hat eine Studie von SP-Politiker Rudolf Rechsteiner veröffentlicht. Darin heisst es, Solar- und Windstrom hätten sich in den letzten Jahrzehnten zu den günstigsten Technologien für die Stromproduktion entwickelt. Die Schweiz liege beim Anteil von Ökostrom allerdings nur auf dem 26. Platz in Europa. Schweizer Energieversorger investierten vorwiegend in den europäischen Nachbarländern in neue Kraftwerke, denn dort sei die Investitionssicherheit für erneuerbare Energien besser. Die Studie stellt verschiedene Massnahmen zur Stärkung der regenerativen Stromerzeugung in der Schweiz vor.

 “Fehlende Akzeptanz und lange Verfahren sind eine Herausforderung”

Am diesjährigen Verteilnetzforum in Zürich waren neben der Strategie für künftige Stromnetze und der Netzoptimierung auch die Verzögerungen beim Netzausbau ein grosses Thema. So erläuterte Adrian Häsler, Head of Grid Infrastructure bei Swissgrid, dass der Bau vieler neuer Leitungen von Einsprachen gebremst werde. Diese, so Häsler, könnten Bauprojekte auch kurz vor deren geplanten Umsetzung noch verzögern. Entscheiden müsse in solchen Fällen nicht selten das Bundesverwaltungsgericht. Manche Einsprachen würden auch bis ans Bundesgericht weitergezogen, was eine jahrelange Wartezeit mit sich bringe.

 Netzbetreiber sollen Elektrifizierung nicht unterschätzen

 

Die Schweizer Netzbetreiber sollten sich bei der Netzplanung mit einem möglichen Engpass auseinandersetzen. Das sagte Mohamed Benahmed, Leiter Sektion Netze beim Bundesamt für Energie, bei einer Podiumsdiskussion während des Verteilnetzforums. “Die Politik sieht: Die Dekarbonisierung wird zu einer verstärkten Elektrifizierung führen”, so Benahmed. “Mehr Elektrifizierung heisst mehr Strom auf unseren Netzen. Das heisst, wir werden langsam an die Grenze der Netze kommen.” Er äusserte zudem den Wunsch, “dass intelligente Komponenten im Netz integriert werden, obwohl das schwierig ist, und dass das subsidiär geschieht”.  /kb/vr