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News # Revue KW 49

04. December 2020 ener|gate gmbh
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Olten (energate) — Nachdem der Bundesrat seinen Gegenentwurf zur Gletscher-Initiative veröffentlicht hat, werden von einigen Seiten kritische Stimmen laut. Sowohl Wissenschaftler als auch mehrere Parteien beanstanden, dass der Bundesrat ein Verbot fossiler Energieträger nicht in den Entwurf mit aufgenommen hat.

Energieperspektiven 2050+: Revaz gibt sich optimistisch

Die Studie Energieperspektiven 2050+, die das Bundesamt für Energie (BFE) in Auftrag gab, skizziert, wie ein klimaneutrales Energiesystem in der Schweiz im Jahr 2050 aussehen könnte. Zentrale Massnahmen sind die Reduktion des Einsatzes fossiler Energieträger und der erhöhte Einsatz strombasierter Energieträger, etwa für die Wärmeversorgung und in der Mobilität. BFE-Direktor Benoît Revaz ist zuversichtlich, dass eine schnelle und umfangreiche Elektrifizierung das Schweizer Stromnetz nicht überlasten würde. Insgesamt seien “heute alle Technologien vorhanden, um eine klimaneutrale Schweiz zu schaffen”, so Revaz. “Sie müssen jetzt nur noch breit angewendet und weiterentwickelt werden.”

 

EVU und Energiewende: Noch einiges an Potenzial für Verbesserungen

Alle zwei Jahre beleuchtet eine vom Bundesamt für Energie (BFE) in Auftrag gegebene Vergleichsstudie, inwieweit die schweizerischen Energieversorgungsunternehmen mit ihren Aktivitäten zur Energiewende beitragen. Seit der letzten Erhebungsrunde sind kleine Fortschritte sichtbar. Gleichwohl besteht noch einiges an Potenzial für Verbesserungen. Stellvertretend hierfür steht die Tatsache, dass die teilnehmenden Versorger im Strombereich — über alle Handlungsfelder gesehen und im Durchschnitt — eine Zielerfüllung von 53 Prozent erreichten (2018: 51%). Im Wärme-/Gasbereich liegt dieser Wert wie schon bei der letzten Erhebung bei 50 Prozent.

 

Gletscher-Initiative: Wissenschaftler kritisieren Gegenentwurf

Die Akademien der Wissenschaften Schweiz widersprechen dem Bundesrat, was dessen Gegenentwurf zur Gletscher-Initiative betrifft, in mehreren Punkten. So sei etwa ein Verbot fossiler Brenn- und Treibstoffe “unschön, aber kaum vermeidbar”, so die Akademien. Die Minderung fossiler Energien reiche nicht aus. Einzig in Ausnahmefällen sollen demnach noch fossile Energien zum Einsatz kommen, etwa wenn sie aus technischen Gründen kaum zu ersetzen sind. Zudem plädieren die Akademien dafür, die Versorgungssicherheit ebenfalls als Kriterium aufzuführen. Ebenso wichtig sei es, die Klimapolitik mit anderen Nachhaltigkeitszielen wie der Agenda 2030 der UNO abzustimmen.

 

Bundesrat bekommt Gegenwind von den Parteien

Verschiedenen politischen Parteien geht der Gegenentwurf des Bundesrates zur Gletscher-Initiative nicht weit genug. Das zeigen die Stellungnahmen, die die Parteien zum Ablauf der Vernehmlassung abgegeben haben. Die Grünen etwa fordern einen “weitestgehenden” Ausstieg aus den fossilen Energien und nicht nur ein Minderungsziel wie vom Bundesrat im Gegenentwurf vorgeschlagen. Auch die SP und die Grünliberalen bedauern, dass der Bundesrat ein Verbot fossiler Energieträger ausschliesst. Deutlich positiver haben zum Entwurf sich die beiden Mitteparteien FDP und CVP geäussert.

 

Dittli: “Die politischen Rahmenbedingungen sind optimal”

Der neuen Benchmarking-Studie des BFE zufolge sind die Gemeindewerke Erstfeld in Bezug auf den Beitrag zur Energiewende das fortschrittlichste kleine Versorgungsunternehmen der Schweiz. Im Interview erzählt Peter Dittli, Geschäftsführer der Gemeindewerke, mit welchen Produkten und Dienstleistungen er die Energiewende vorantreibt. In ihren Wasserkraftwerken produzieren die Gemeindewerke jährlich 32 Mio. kWh Ökostrom. Zudem finanzieren sie mit den Erträgen aus dem Ökostromhandel ein Förderprogramm, mit dem sie Energieeffizienz-Massnahmen ihrer Kunden unterstützen. In den kommenden fünf Jahren will Dittli alle von den Gemeindewerken benötigten Fahrzeuge durch E‑Mobile ersetzen. /sb/kb/jr